Wie viel sucht ein Mensch am Tag durchschnittlich? Meint man mit Suchen = »Googeln«, dann
1614 Mal
(wenn wir von weltweit 3,425 Millionen Internetnutzer und 64.000 Suchanfragen pro Sekunde ausgehen).
Kaum zu glauben. Googeln Sie selbst so viel? Bestimmt weniger. Oder doch nicht?
Fakt ist, dass seit Jahren die Anzahl der Suchanfragen rapide steigt. So gut wie jeder googelt heutzutage. Und dafür gibt es immer Gründe. Diese wiederum zu ergründen, das ist ein heißes Eisen in der Suchmaschinenszene. Sowohl für Google als auch für Kommunikationsfuzzis wie uns 😉
Wollen wir ein Unternehmen nämlich in Google hoch platzieren, müssen wir zunächst herausfinden, welche Keywords die besten »Suchintentionen« für die Inhalte der Firmenseite sind. Was man sich bei der Keywordrecherche also immer fragen sollte:
Warum googeln die Leute genau dieses Keyword? Würde meine Webseite nicht nur die passende Antwort liefern, sondern sie auch überzeugen Kunde zu werden?
Was ist eine Suchintention?
Unter diesem Begriff versteht man die Absicht eines Nutzers, die er/sie bei einer Suchanfrage hat. Das ist nicht immer eindeutig. Unter anderem versucht Google anhand der Häufigkeit bestimmter angeklickter Seiten, die Absicht rauszulesen. Dadurch werden Webseiten und Infos, die diese Suchanfrage mit hoher Wahrscheinlichkeit beantworten in den ersten Seiten platziert. Und das in Form von normalen Suchergebnissen oder Videoergebnisse, Bilder- oder Shoppingergebnisse und viele mehr. In der SEO-/SEA-Branche werden die Suchintentionen nach 5 Arten (informational, transactional, commercial, navigational und brand) aufgeteilt. Der Einfachheit halber stelle ich die Aufteilung von
Google vor:
Do – Transaktionsorientierte Suchanfragen
»musik kostenlos download«
bedeutet so viel wie: »Wo kann ich kostenlose Musik herunterladen?«
Das ist ein typisches Do-Keyword. Das heißt, mit dieser Suchanfrage will der Nutzer eine Aktion ausführen. Darunter gehören auch Reservierungen, Bestellungen oder eben ein Download als solches. Diese Keywords sind oft bei Google Adwordsanzeigen besonders teuer, weil es sich für Unternehmen besonders eignet hochplatziert zu sein.
Know – Informationsorientierte Suchanfragen
»Beerdigung Kleidung«
heißt übersetzt: »Ich möchte wissen, welche Kleidung sich für eine Beerdigung eignet.«
Eine Suchanfrage dieser Art hat den Hintergrund, dass der Nutzer Informationen, Fakten, Daten erhalten möchte, um weiterzukommen. Das heißt in Google werden zum Großteil zuerst Seiten gezeigt, die aktuelle Informationen zu der Frage liefern. Hin- und wieder tauchen dann auch Online-Shops, die angemessene Kleidung anbieten auf (was ein Indiz dafür ist, dass dieses Keyword auch zum Teil aktionsorientiert ist). Geht es um Aufmerksamkeit schaffen oder Kunden zu binden, eignen sich solche Keywords sehr gut.
Go – Navigationsorientierte Suchanfragen
»deschutter.de Umgang mit Trauernden«
heißt eigentlich: »Ich will mich nicht durch die komplette Seite durchklicken, um auf den Beitrag »Umgang mit Trauernden« zu gelangen, erinnere mich aber, den mal gesehen zu haben und will ihn mir noch einmal angucken.«
Hier will der Nutzer mit Hilfe von Google auf eine Unterseite gelangen, ohne sich den Aufwand zu machen, sie auf der Seite selbst zu suchen. Er navigiert sich sozusagen über Google durch die Webseite. Gelangen viele Nutzer über solche Keywords auf die Webseite, gibt es Aufschluss darüber wie bekannt die Seite ist und wie interessant die Inhalte sind. Denn hier kann es sich um wiederkehrende Nutzer oder Nutzer, die auf Empfehlung zur Seite gelandet sind, handeln.
Das sind soweit die Unterteilungen von Google selbst. Allerdings gibt es besonders für lokale Unternehmen eine Art von Keywords, die sehr wichtig ist:
Regional – regionalorientierte Keywords
»Schreiner Mainz«
bedeutet: »Was für Schreiner gibt es denn in Mainz?« oder »Wie heißt nochmal dieser Schreiner in Mainz, den ich kenne?«
Hier sucht der Nutzer ein Angebot vor Ort. Das heißt welche Absicht hinter »Schreiner Mainz« oder »Friedhof Kassel« liegt so ziemlich auf der Hand. Auch hier können die Preise für Google Adwordsanzeigen ziemlich hoch werden, weil sie eben auch sehr aktionsorientiert sind. Gerade für lokalagierende Firmen sind das ideale Keywords.
Fazit: Was bedeutet das für Unternehmen?
Suchintentionen geben Orientierung über die geeignete Auswahl an Keywords für die Suchmaschinenoptimierung.
Je nachdem in welcher Phase Sie den Nutzer abfangen wollen, kann man die Platzierung der Webseiteninhalte folgendermaßen einteilen:
Aufmerksamkeit – Know-Keywords, Regional Keywords (für lokale Unternehmen)
Kundenbindung – Know-Keywords , Go-Keywords
Kaufentscheidung – Do-Keywords und Regional Keywords (für lokale Unternehmen)
Selbstverständlich können auch Go-Keywords in der Kaufentscheidung helfen, das ist letztenendes abhängig vom Keyword selbst. Ebenfalls eignet es sich in der Kaufentscheidungsphase Google Adwordsanzeigen zu schalten (wenn Sie kurzfristig und schnell weit oben in den Rängen landen wollen). Langfristig eignen sich für hohe Platzierungen jedoch relevante gute Inhalte und regelmäßige Aktualisierungen.
Natürlich sind Suchintentionen nicht das einzige, auf was Sie in der Suchmaschinenoptimierung achten sollten. Auch die Länge von Keywords (long-tail oder short-tail) sowie aktuelle Trends haben Einfluss auf das Suchverhalten von Kunden. Dafür sind sie sehr aufschlussreich und sinnvoll bei der Erstellung von Keywordlisten.
Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, findet hier weitere Links und Beiträge:
Google Trends
Google Search Quality Evaluator Guidelines
Leseempfehlung: Keywords und Suchintention von Aufgesang InBound Marketing
Und zu guter Letzt
Wir freuen uns über Anmerkungen, Anregungen und Fragen.
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