Aus aktuellem Anlass betrachten wir heute mal das Pro & Contra von Produktfotos auf Bestatter-Webseite.
Aktueller Anlass war ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit der Überschrift:
Nun war ich dann doch leicht irritiert – dachte ich doch, dass wegen Corona und Lockdowns gerade der Einzelhandel stark beeinträchtigt wurde.
Also habe ich mal bisschen tiefer gegraben und fand eine Pressemitteilung vom Statistischen Bundesamt von Anfang Januar in der die Überschrift lautete:
Die hier genannten Werte sind zwar erst einmal nur Schätzungen. Aber die Aussage steht: Der deutsche Einzelhandel ist letztes Jahr – trotz, mit oder wegen Corina – um sensationelle rund 4% gewachsen.
Wer sich wundert oder gar freut, sollte mal hinter die Meldung schauen!
Denn gewonnen haben nur die Unternehmen, die ein digitales Geschäftsmodell bereits vor Corona hatten oder in der Lage waren, razz-fazz eins an den Start gebracht haben. Stichwort: Online-Shop.
Und jetzt frage ich mal ganz leise:
Viele Bestatter werden jetzt abwinken und antworten: „Gar nicht, denn Bestattungen kann man nicht online verkaufen!“.
Im Prinzip kann ich dem sehr wohl beipflichten.
Denn ich höre auch immer öfter, dass Bestatter-Dienstleistungen in einem Trauerfall immer schwerer zu „verkaufen“ sind. Und immer mehr Angehörige haben immer weniger Interesse, opulente Bestattungen/Trauerfeiern durchführen zu lassen.
Seit knapp einem Jahr ist dann auch immer häufiger auf Gedenkseiten und Traueranzeigen zu lesen: „Die Urnenbeisetzung erfolgt im engsten Familienkreis“.
Ich wage mal die These, dass der Deutsche Michel aktuell zwei Entwicklungen „lernt“:
Daraus folgt: Anbieter, die ihr Waren und Dienstleistungen im Internet präsentieren, können auch während Corona – oder anderen Krisen – Geschäfte machen.
Daraus resultieren entscheidende Fragen. Beispielsweise:
Bestatter verkaufen nunmal weder Handtaschen noch Klopapier. Das macht ja auch die Transformation ihrer Geschäftsprozesse hin zu einem Onlineshop so schwierig. Hier geht es ja nicht nur um Kauf, Lieferung und Zahlungsabwicklung.
Bis man vom heimischen Schreibtisch aus eine umfangreiche Bestattung individuell konfigurieren kann und am Ende in einem fünfstelligen Warenkorb auf „Jetzt kostenpflichtig bestellen“ klickt, wird noch viel Wasser den Rhein runter fließen.
Für Bestatter kann ein erster Schritt hin zu einem Onlinegeschäft sehr wohl die Darstellung der Handelswaren dienen. Damit wird dann zwar noch kein Geschäft abgewickelt. Aber bestenfalls vorbereitet…
Das Thema ist nicht neu. Und ich habe viele Gespräche darüber geführt und dabei wenige Pros und viele Contras gehört.
Die Liste von Argumenten gegen die Abbildung von Produktfotos auf Bestatter-Webseiten scheint unendlich:
„Das mit den Särgen und Urnen auf unserer Webseite war eine Superidee. Wir haben einen neuen Sterbefall – die Tochter wohnt in Bayern, der Sohn in Norddeutschland.
O-Ton werte Kundschaft
Und die haben telefoniert und gleichzeitig auf unserer Webseite Sarg und Urne ausgesucht. Das ging auch auf die Entfernung…“
Dieser wahren Geschichte gibt es jetzt eigentlich nicht viel hinzuzufügen 😉
Ausser vielleicht das „Pro“, dass Produktfotos nicht nur auf der Webseite eingesetzt werden, sondern natürlich gleichwohl den Grundstock für anständige Kataloge darstellen. Und die sind – egal ob als Digitale Kataloge oder klassisch – immer auch hilfreiche Beratungs- und Verkaufsunterstützung.
Daher meine Empfehlung: Kümmert Euch um eine anständige Webseite mit Produktfotos.
So schafft Ihr die Grundlage, Menschen – zukünftige Kunden – via Internet an Euer Unternehmen zu führen und zu binden.
Viel Erfolg gewünscht!
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